Lesson learned #2

Was hab ich in der zweiten Lektion gelernt?
Diesmal ging es um die Grundlagen der digitalen Fotografie:

Bei „Knipskameras“ kann man keine oder nur wenige Einstellungen vornehmen, meistens haben diese Kameras ein paar Motivprogramme, über welche einige Einstellungen automatisch verändert werden, aber keine Möglichkeit Einstellungen manuell zu verändern.
Bei (semi-)professionellen Kameras hingegen kann man Einstellungen wie Blende, Belichtungszeit oder ISO manuell einstellen und damit Einfluss auf das Bild nehmen.

Die Hauptunterschiede zwischen analoger und digitaler Fotografie liegen darin, dass bei der analogen Fotografie das Licht auf einen lichtempfindlichen Film trifft und eine chemische Reaktion auslöst, wohingegen bei der digitalen Fotografie das Licht auf einen Sensorchip mit lichtempfindlichen Bildpunkten trifft, der das Licht in digitale Informationen umwandelt. Man kann bei der digitalen Fotografie die Bilder sofort auf dem Kameradisplay sehen und sie schnell auf den PC übertragen (Zeitgewinn). Es entstehen keine Zusatzkosten für die Entwicklung (Kostenfaktor), die Auswahl für den Druck kann also sofort oder später getroffen werden. Die Bilder können schnell und einfach am PC bearbeitet und weiter verschickt werden (z.B. per Mail).

Bei Landschaften möchte man meistens eine große Tiefenschärfe haben, d.h. dass das gesamte Bild scharf ist, dafür verwendet man eine möglichst kleine Blende (große Blendenzahl). Bei Porträts möchte man in der Regel das Gesicht scharf und den Hintergrund unscharf haben, hierfür verwendet man eine möglichst große/offene Blende (kleine Blendenzahl). Zudem verwendet man für Landschaftsaufnahmen in der Regel ein Weitwinkelobjektiv, also eine geringe Brennweite, während man für Porträts durchaus auch ein Teleobjektiv mit höherer Brennweite verwenden kann.

Da beim digitalen Zoom lediglich ein Bildausschnitt digital vergrößert wird, wird das Bild unscharf und „pixelartig“, d.h. die Bildqualität wird schlechter.

Blende und Verschlusszeit bedingen einander. D.h. je größer die Blende (kleinere Blendenzahl), desto mehr Licht fällt auf den Sensor und die Verschlusszeit verringert sich und umgekehrt. Möchte man z.B. eine längere Verschlusszeit haben, kann man eine kleinere Blende (höhere Blendenzahl) wählen. Blenden und Verschlusszeiten sind aber auch austauschbar, d.h. anstelle von z.B. Blende 8 und 1/60s kann man auch Blende 10 und 1/50s wählen, dadurch werden verschiedene Wirkungen erzielt.

Ist ein Bild teilweise oder komplett scharf, spricht man von Allgemeinschärfe. Die Tiefenschärfe bezeichnet die Ebene oder Zone, die vor und hinter dem Fokuspunkt liegt und scharf abgebildet wird, die Tiefenschärfe hängt vom Blendenwert, der Brennweite und vom Abstand des Motivs zur Kamera ab. Durch längere Verschlusszeiten erzielt man bei bewegten Objekten eine Bewegungsunschärfe, d.h. das sich bewegende Objekt wird auf dem Bild unscharf dargestellt, der Hintergrund bleibt beispielsweise scharf.

Praktische Aufgaben:

Suchen Sie 2 Fotos, die Sie mithilfe Ihrer digitalen Kamera aufgenommen haben, aus, die Ihrer Meinung nach besonders gelungen sind. Nennen Sie dabei die Motiv-art und beschreiben Sie, worauf Sie besonders geachtet haben.

sonnenuntergang
„Sonnenuntergang.jpg“ ist eine Landschaftsfotografie. Bei diesem Bild habe ich besonders darauf geachtet, dass die Farbstimmung einen warmen Ton erhält und ich eine geringe Tiefenschärfe bekomme, damit nur der Ast im Vordergrund scharf ist und das Gras und die Sonne im Hintergrund unscharf.

am schlag
„am schlag.jpg“ ist ein Sportfoto. Bei diesem Bild habe ich besonders darauf geachtet, dass der Ball über dem Schläger und der Schläger selber eine möglichst geringe Bewegungsunschärfe bekommen, damit die Bewegung wie eingefroren wirkt.

Suchen Sie 2 Fotos, die Sie mithilfe Ihrer digitalen Kamera aufgenommen haben, aus, die Sie bewusst gestaltet haben. Geben Sie dabei an, worauf Sie besonders geachtet haben.

kasten
Bei dem Foto „kasten.jpg“ habe ich besonders darauf geachtet, dass der Stromkasten im Vordergrund scharf ist und sich in der unteren rechten Bildecke befindet damit im oberen Bereich des Fotos die parkenden Autos und die Frau noch zu sehen sind. Ich habe extra eine geringe Tiefenschärfe gewählt um dem Bild eine besondere Wirkung zu geben.

porträt
Bei dem Foto „porträt.jpg“ habe ich bewusst auf den goldenen Schnitt verzichtet um die ältere Dame mehr in den Mittelpunkt des Bildes zu setzen. Außerdem habe ich darauf geachtet, dass ich eine geringe Tiefenschärfe bekomme um den Blick auf die Dame zu lenken.

Nehmen Sie mithilfe Ihrer digitalen Kamera ein Motiv (gleichbleibender Ausschnitt) mit verschiedenen Blendenstufen (4) auf. Die Auswirkung der Blendeneinstellungen auf die Tiefenschärfe soll dabei sichtbar gemacht werden.
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Durch die Wahl von Verschlusszeiten können verschiedene Wirkungen erzielt werden. Nehmen Sie mithilfe Ihrer digitalen Kamera ein Motiv (gleichbleibender Ausschnitt) in Bewegung mit verschiedenen Belichtungszeiten auf.

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Weitere Zusammenfassungen über die kommenden Lektionen folgen.

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Heike Ba sagt:

    Tolle Zusammenfassung, auch wenn mir vieles schon bekannt war :)….besonders den Abschnitt mit „wählen sie ein Bild aus…“ fand ich sehr aufschlussreich…..

    1. Urs Arets sagt:

      Vielen Dank. Genau die beiden Aufgaben fand ich am schwierigsten, da ich (noch) nicht bei jedem Bild besonders auf etwas mache (jedenfalls nicht bewusst) und auch noch nicht wirklich viele Bilder bewusst gestalte.

      Jetzt interessiert mich aber auch, zu welchem Schluss zu denn gekommen bist ;).

  2. paleica sagt:

    besonders mag ich das bild mit dem sonnenuntergang, das hat wirklich wunderschöne farben! das experiment mit den blendenstufen hab ich in meinem fotokurs auch gemacht 🙂

    1. Urs Arets sagt:

      Vielen Dank. Freut mich, dass dir das Bild gefällt.

  3. Hektor sagt:

    hallo, welche kameraeinstellungen haben sie bei dem Auto vorgenommen das es trozdem in der bewegung noch so als solches zu erkennen ist ? bei mir sehe ich nur ein streifen um so länger die belichtung ist

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